Großer Widerstand regt sich gegen die Pläne des Wiener Immobilienkonzerns Soravia zur Bebauung des ehemaligen Tengelmann-Geländes in Speldorf.
Nachdem das in Mülheim gegründete und verwurzelte Unternehmen seinen Sitz nach München verlegte, kam die Frage nach der Weiterverwendung des Firmengeländes auf.
Soravia präsentierte daraufhin seinen Entwurf der sogenannten „Parkstadt“ Mülheim, welcher als wichtigsten Punkt den Bau von ca. 800 Wohneinheiten vorsieht. Einige der Wohnhäuser sollen 16-18 Stockwerke umfassen und damit eine Höhe von fast 60 Meter erreichen.
Die schwarz-grüne Stadtregierung zeigte sich von Anfang an überzeugt von jenem Projekt.
Dies vor allem deshalb, weil man der Öffentlichkeit durch das Finden eines Investors für das Gelände schnell einen Erfolg vermelden konnte, um den peinlichen Tengelmann-Wegzug zu übertünchen.
Tatsächlich könnte das Projekt den Mülheimer Wohnungsmarkt entspannen, jedoch nur unter der Prämisse, dass weder unbezahlbare Luxuswohnungen noch Sozialbauten entstehen, die einer Ghettoisierung Vorschub leisten würden.
Und eben diese Ghettoisierung muss in einer ohnehin im Kontext der deutschen Abstiegsgesellschaft gebeutelten Stadt verhindert werden. Die Angst vieler Anwohner vor einem „neuen Marzahn“ ist groß und berechtigt. So gilt es als erwiesen, dass Hochhäuser aufgrund ihrer Enge und der Anonymität ihrer Bewohner für höhere Kriminalität sorgen und das Sicherheitsgefühl verschlechtern.
„Wir sprechen uns klar gegen den Bau der Hochhäuser aus“, betont unsere Bezirksvertreterin, Regina Rebbelmund, „es muss eine Begrenzung der Stockwerke auf 6 Etagen geben, da sich die Gebäude sonst störend ins Stadtbild einfügen. Umliegende Gebäude haben eine maximale Höhe von 4 Stockwerken“.
Auch hier gilt es die sozialen Bedürfnisse der Stadt und ihrer Bürger in den Vordergrund zu stellen, nicht aber das Interesse der Immobilienkonzerne nach höherem Profit durch mehr Wohneinheiten. Innere und soziale Sicherheit sind untrennbar miteinander verbunden und nur ihre Wahrung gewährleisten ein harmonisches gesellschaftliches Zusammenleben.